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Editorial

Neeracherried: Die Strasse wird verlegt, Niederglatt verliert

An der heutigen Medienkonferenz orientierte der Kanton Zürich über den aktuellen Stand des Projekts „Verlegung der Strassen aus dem Neeracherried“. Rede und Antwort standen Regierungsrätin Carmen Walker Späh (FDP), der Chef des Amets für Verkehr, Markus Traber, die Gemeindepräsidenten Roger Götz (Höri, SVP), Stefan Schmid (Niederglatt, SVP), Markus Zink (Neerach) sowie Werner Müller von BirdLife Schweiz. Hier können Sie sich diesen interessanten Anlass nochmals anschauen:

Das Vorhaben

1987 ist die „Rothenthurm-Initiative“, die einen besseren Schutz der Moorlandschaften verlangte, vom Schweizer Souverän angenommen worden. Damit wurde der Neubau einer Strasse durch eine Moorlandschaft, wie sie schon damals durch das Neeracherried bestand, verboten. Der (Klein-)Unterhalt blieb dank den Übergangsbestimmungen erlaubt. Nun, da insbesondere die Dielsdorferstrasse definitiv das Ende ihrer Lebensdauer erreicht hat, muss die Verkehrsführung geändert werden, sodass das Ried nicht mehr zerschnitten wird.

In einer bemerkenswerten Zusammenarbeit der Gemeinden Niederglatt, Neerach, Höri, sowie des Vereins BirdLife, wurde dem Kanton schon vor einigen Jahren ein Konzeptvorschlag vorgelegt. Die darin enthaltene Ostumfahrung Niederglatt entlang des Bahngleises wird durch den Kanton nicht weiter verfolgt.

In der Nähe des bestehenden Autobahnanschlusses in Höri soll die neue Strasse als Ortsumfahrung Höri Richtung Westen führen, weiter vor oder hinter der ARA bei Niederglatt hindurchgeführt werden, den Fischbach überqueren, und dann beim Rütihof Dielsdorf wieder in die bestehende Strasse einfädeln. Die Dielsdorferstrasse wird erneuert und mit Lärmschutzmassnahmen versehen. Der bestehende Abschnitt vom Kreisel Richtung Norden wird vollständig aufgehoben.

Niederglatt verliert

Es ist klar: Die Strassen, die das Neeracherried durchschneiden, müssen aufgehoben werden, und sei es nur aus Respekt gegenüber dem demokratisch getroffenen Entscheid von 1987. Bei einem solchen Vorhaben sind niemals alle ganz zufrieden, so manche Kröte gilt es zu schlucken. Es ist auch anzuerkennen, dass sich im gesamten Gebiet weitere schützenswerte Flächen befinden, und der hohe Grundwasserspiegel gewisse Tiefbauten (z.B. Tieferlegung von Strassen) verbietet. Dennoch kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass Niederglatt ganz massiv betroffen sein wird.

Mit diesem Vorhaben bekäme Höri seine (überfällige!) Ortsumfahrung. Die Strasse bei Neerach muss wohl künftig etwas mehr Verkehr bewältigen, Dies kann durch geeignete Lärmschutzmassnahmen aber wohl aufgefangen werden. Niederglatt hingegen würde damit sehr viel Kulturfläche hergeben, verliert eine schnelle Strassenverbindung nach Dielsdorf, und der gesamte Verkehrsfluss rückt deutlich näher an die Siedlungsfläche heran. Wird die Strasse tatsächlich zwischen der ARA und dem Ortsteil Grafschaft geführt, entstünde zudem aufgrund diverser Wasserfassungen im Boden eine riesige Brücke auf flachem Terrain. Das Ortsbild würde verschandelt. Der Gemeindepräsident von Niederglatt, Stefan Schmid (SVP), forderte deshalb zu Recht „substanzielle Verbesserungen“, um die Anliegen des Naturschutzes sowie der Bevölkerung in ein annehmbares Verhältnis zu bringen:

  1. Mindestens im Sinne des kantonalen Richtplans muss eine Ostumfahrung Niederglatt auf der Traktandenliste bleiben
  2. Die Linienführung muss von Niederglatt her betrachtet hinter der Kläranlage durchgeführt werden
  3. Beim Dorfteil Grafschaft ist Niederglatt direkt an die neue Strasse anzubinden

Wie Carmen Walker-Späh ausführte, ist mit einem Spatenstich frühestens 2031 zu rechnen. Es wird bis dahin also noch buchstäblich „viel Wasser die Glatt hinab fliessen“. Die SVP Niederglatt wird das Geschehen aufmerksam verfolgen und insbesondere auf eine lückenlose Information der Bevölkerung hinwirken.

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SVP Sozialbehörde, Sektionspräsident (ZH)
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